Der Schwarze Einser – beliebtes Sammlerobjekt bis heute

15. Januar 2010

Noch immer gehört der schwarze Einser zu den beliebtesten Sammlerobjekten, die der Philatelist sein Eigen nennen kann. Wer diese Briefmarke in seine Sammlung einfügen kann, der beginnt diese sinnvoll, denn der Schwarze Einser ist die erste im deutschsprachigen Raum vorkommende Briefmarke.

Die Geschichte des schwarzen Einsers

Es war im Jahr 1849 als der König von Bayern als Frankatur für den Ortsbrief den Schwarzen Einser herausbringen lässt. Sein Name entstammt von der damals verwendeten schwarzen Druckfarbe in Verbindung mit seinem Wert, der genau einen Kreuzer – dem damals üblichen Zahlungsmittel – entsprach. Der Kreuzer wurde in einer Gesamtauflage von 832.500 Stück hergestellt. Es handelte sich um eine ungezähnte Briefmarke, die auf normalem, allerdings handgeschöpftem Papier im Schwarzweißdruck erstellt wurde.

Hierzu verwendete man während ihrer Erscheinungszeit zwei verschiedene Druckplatten. Bei der ersten Platte entstand ein verschwommener grober Druck und mit ihr wurden insgesamt 472.500 Briefmarken gedruckt. Die zweite Platte lieferte ein klareres Druckbild und ihre Auflage betrug 360.000. Beide Ausgaben sind also bis heute optisch gut voneinander zu unterscheiden.

Im Philatelie-Katalog findet man die Definition des Schwarzen Einsers mit folgendem offiziellen Wortlaut: „Freimarken Ausgabe mit Wertziffer im Viereck des Königreichs Bayern, ein Kreuzer, schwarz“ und er läuft im bekannten Michel Katalog unter der Nummer 1.

Die Farbe des Schwarzen Einsers variierte von Grauschwarz bis Tiefschwarz, abhängig von der Druckplatte und er behielt seine Gültigkeit bis Ende August 1864. Somit war er 15 Jahre lang offizielles Frankaturobjekt. Neben ihm gab es zwar noch eine Drei-Kreuzer (blau) und eine Sechs-Kreuzer Marke (braun), die jedoch auf hochwertigerem Papier gedruckt waren, das von einem roten Seidenfaden durchzogen war.

Wert des Schwarzen Einsers

Trotz seiner schlichten Ausführung sind Sammler dieser Marke bis heute stolz, sie in ihrem Besitz zu haben und obgleich die Marke durch die verhältnismäßig hohe Auflage noch heute nicht selten ist, besitzt sie einen recht hohen Sammlerwert und wird in Fachkreisen von 1.000 – 3.000 Euro gehandelt.

Wer darüber hinaus eine Marke besitzen sollte, die bereits am Ausgabetag gestempelt wurde, der dürfte mit deren Verkauf noch weit höhere Preise erzielen. Da der 1. November ein katholischer Feiertag war, waren damals ausschließlich große Postämter geöffnet. Bisher ist nirgends die Existenz einer solchen am Ausgabetag gestempelten Marke bekannt.

Der Bestand der Marke hielt sich als Frankatur nicht, weil der Poststempel, der ebenfalls mit schwarzer Stempelfarbe gestempelt wurde, sich nur schlecht von der Marke abhob. Bereits im Oktober 1851 wurde sie am Schalter nicht mehr verkauft, blieb jedoch bis ins Jahr 1864 als Briefmarke gültig.